In seinem fortgeschrittenen Alter blickt Adolf Beutler (geb. 1935) auf eine beeindruckende Karriere zurück. Mit 65 Jahren erhielt er den europäischen Kunstpreis EUWARD für Maler- und Grafiker*innen mit einer geistigen Behinderung. In der Folge wurde sein Werk national und international in Gruppenausstellungen gezeigt und ist in bekannten Sammlungen vertreten. Seit 1996 arbeitet Adolf Beutler in der damals neu gegründeten Kunstwerkstatt Mosaik Berlin in Spandau, die Künstler*innen mit Assistenzbedarf fördert und deren Werke der Öffentlichkeit zugänglich macht. Erstmalig sind Adolf Beutlers Arbeiten, die zwischen 1996 und 2022 entstanden sind, in einer Einzelausstellung der Galerie Kulturhaus zu sehen. Die Retrospektive zeigt die Entwicklung in Adolf Beutlers Zeichnungen von zunächst hieroglyphenartigen Schreibübungen über komplexe Zeichensysteme bis zu verdichteten Farbflächenbildern. Als centrepiece veranschaulicht eine Tischinstallation aus Zeichnungen und Holzobjekten die einzigartige Herangehensweise des Künstlers, mit Liniengeflechten – über das Blatt hinaus – den Raum zu erkunden. Als objet trouvé werden die Holzelemente von Zeichen und Linien überzogen und durch sorgsames Platzieren in die Zeichnungen integriert.
Die Ausstellung wird am 30.06. um 18 Uhr im Kunsthaus Spandau eröffnet. Ein Besuch ist bereits vom 20. bis 24. 06., 10–15 Uhr, möglich, während Adolf Beutler seine Tischinstallation einrichtet.
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