Artplus Hamburg 2015 - 2016
Text in einfacher Sprache lesen
In dem ersten, maßgeblich von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien geförderten und in enger Zusammenarbeit mit der Behörde für Kultur und Medien entwickelten Arbeitsabschnitt von 2015 bis 2016 wurden im Modellraum Hamburg exemplarisch Kooperationen zwischen Künstlerinnen und Künstlern mit Behinderung und dem lokalen Kulturbetrieb angestoßen. Das Vorhaben wurde wissenschaftlich begleitet und Handlungsempfehlungen wurden veröffentlicht.
Seit 2019 führt EUCREA begonnene und neue Kooperationen im Rahmen des Programms CONNECT - Kunst im Prozess fort.
Hier bekommen Sie einen Überblick über die bisherigen ARTplus-Kooperationen:
Hamburger Konservatorium
Das Hamburger Konservatorium bietet über ARTplus seit 2016 eine Qualifizierung für Berufsmusizierende mit Behinderungen an.
Deutsches SchauSpielHaus
Im Rahmen von ARTplus erhalten Hamburger Schauspielende die Möglichkeit, am Hamburger SchauSpielHaus und Jungen SchauSpielHaus Regiehospitanzen zu absolvieren.
Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg
Die Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg hat mehrere Hamburger Kreative als Gasthörerende in den Studiengang Bildende Kunst aufgenommen.
HipHop Academy Hamburg
Die HipHop Academy Hamburg hat nach drei Casting-Einheiten mit Hamburger Künstlerinnen und Künstler der Gruppe barner 16 Siyavash Gharibi ausgewählt, am Level I im Bereich Beatbox teilzunehmen. .
Hochschule für bildende Künste Hamburg
Die HFBK hat in Zusammenarbeit mit EUCREA eine Workshopreihe mit Design- und Kunsthandwerklernenden mit und ohne Behinderungen veranstaltet.
Ateliergemeinschaft Gängeviertel
Die Kunstgemeinschaft Gängeviertel sucht nach neuen Wegen, Kreativen mit Behinderungen Atelierplätze in der freien Kunstszene Hamburgs zu verschaffen.
Ernst Deutsch Theater Hamburg
Das Ernst Deutsch Theater Hamburg bietet Hospitationsplätze in verschiedenen Produktionen für Schauspielende mit Behinderung an.
Hochschule für Musik und Theater Hamburg
An der Hochschule für Musik und Theater nahm ein Schauspielender mit Behinderung am Studiengang Kostümbild als Gasthörer teil und zwei weitere am Seminar "Kunstgeschichte".
iact Schauspielschule
Die iact Schauspielschule bietet die Möglichkeit, ein Probesemester zu absolvieren. .
Ohnsorg Theater
Die Hamburger Traditionsbühne Ohnsorg-Theater bietet die Möglichkeit der Regiehospitanz (1 Platz).
Weitere Kooperationen ARTplus 2017/2018:
- Das Hamburger Konservatorium bietet mittlerweile 12 Berufsmusizierenden mit Behinderung eine berufliche Qualifizierung an (statt 2016 sechs Personen).
- An der Hochschule für Musik und Theater nehmen zwei Schauspielende mit Behinderung am Studiengang Regie als Gasthörende teil.
- Am Ernst Deutsch Theater absolvieren Schauspielende mit Behinderung Regiehospitanzen
- Die Hamburger Traditionsbühne Ohnsorg-Theater bietet nun ebenfalls eine Regiehospitanz für Schauspielende mit Behinderung an.
text in einfacher sprache lesen
ARTPLUS STELLT SICH VOR.
WARUM GIBT ES ARTPLUS?
WELCHE ZIELE HAT ARTPLUS?
EUCREA ist ein Verein, der sich mit dem Thema „Kunst und Inklusion“ beschäftigt. EUCREA möchte die Situation von Künstlern mit Behinderung verbessern.
Mit Künstlern sind in diesem Text Menschen gemeint, die Bildende Kunst, aber auch Musik, Texte, Tanz oder Theater machen. Um dieses Ziel zu erreichen, macht der Verein verschiedene Projekte. 2015 und 2016 zum Beispiel den Modell-Versuch ARTplus. Bei ARTplus wurden verschiedene Dinge ausprobiert, die es so vorher noch nicht gab.
Es ging um die Fragen: Wie können Künstler mit Behinderung in Kultur-Einrichtungen, z. B. einem Stadt-Theater, mitarbeiten? Oder wie können Künstler mit Behinderung zum Beispiel an einer Kunst-Hochschule lernen?
Denn im Moment ist es noch so: Viele Künstler mit Behinderung arbeiten in Kunst-Gruppen, die zu einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) gehören. Oft haben sie nicht die Möglichkeit, eine Bildungs-Einrichtung zu besuchen, an der auch Künstler ohne Behinderung lernen. Zum Beispiel eine Kunst-Hochschule.
Aber EUCREA findet es wichtig, dass auch Künstler mit Behinderung eine gute Ausbildung haben. Denn sie stehen später genauso auf der Bühne wie Künstler ohne Behinderung und zeigen ihre Arbeit dem Publikum. Oder sie zeigen ihre Bilder bei Ausstellungen.
Außerdem arbeiten Künstler-Gruppen aus der Werkstatt bisher selten mit Kultur-Einrichtungen zusammen. Zum Beispiel arbeiten nur ganz wenige Schauspieler mit Behinderung an einem Stadt-Theater.
Weil das so selten ist, können sich viele Leute noch nicht vorstellen, wie Künstler mit Behinderung in so einer Kultur-Einrichtung gut arbeiten können.
Alle brauchen mehr Erfahrung im Umgang miteinander: Künstler mit Behinderung müssen sich daran gewöhnen, zum Beispiel an einer Kunst-Hochschule zu lernen. Professoren an Kunst-Hochschulen müssen sich daran gewöhnen, Menschen mit Behinderung zu unterrichten. Auch das Publikum muss sich manchmal noch daran gewöhnen, dass Künstler mit Behinderung auf der Bühne stehen.
Beispiele sind deswegen so wichtig, damit sich alle Beteiligten vorstellen können, was überhaupt möglich ist.
Hier kann man mehr zu diesen Projekten lesen.
Jetzt arbeitet EUCREA an dem Projekt CONNECT Kunst im Prozess. Viele Museen, Theater, Kunstvereine in Hamburg, Sachsen und Niedersachsen machen mit. Hier arbeiten Werkstätten für Menschen mit Behinderung und Kulturhäuser zusammen.
Ab nächstem Jahr will EUCREA mit vielen Kunsthochschulen in Deutschland zusammenarbeiten. Dann sollen Menschen mit Behinderung sich als Schauspieler, Maler oder Tänzer ausbilden lassen können. Bald berichten wir mehr dazu.