ARTplus in BERLIN

     
    Berlin ist seit Januar 2023 das fünfte Bundesland im Verbundprogramm ARTplus. Erstmals wird das Programm aus Mitteln der Senatsverwaltung für Wissenschaft finanziert – und damit Inklusion als Bestandteil des Förderprogramms "Innovations- und Qualitätsentwicklung der Berliner Hochschulen" anerkannt.

    Weißensee Kunsthochschule Berlin

    Haupteingang der Kunsthochschule Berlin Weißensee, Foto von Heike Overberg,

    Im Rahmen von ARTplus ist die weißensee kunsthochschule berlin Kooperationpartner von EUCREA. Erstmals konnte erreicht werden, das die Stelle einer Projektleitung zur Umsetzung von ARTplus direkt an der Hochschule angesiedelt ist.

    Die weißensee kunsthochschule berlin ist eine staatliche Kunsthochschule. Sie bietet Studiengänge in Bereichen der Freien Kunst und des Designs an. Ergänzend gibt es 20 Werkstätten, in denen Studierende sich handwerklich qualifizieren können. Zum besonderen Profil gehört ein einjähriges künstlerisches Grundlagenstudium, dass Student*innen aller Fachgebiete absolvieren.

    Die Hochschule bekennt sich zu Chancengerechtigkeit, Geschlechtergleichstellung, Diversität und Inklusion und möchte strukturelle Barrieren abbauen. Sie ist offen für neue Diskurse.

    Im Rahmen von ARTplus werden von 2023 bis 2024 modellhaft Teilhabeformen für junge Talente mit unterschiedlichen Behinderungen erprobt. Dazu werden u.a. Kooperationen mit künstlerischen Ateliers in Berlin eingegangen und einzelne Personen gezielt an künstlerische Bildung herangeführt. Ziel ist, Handlungsempfehlungen für die Hochschule zu erarbeiten, wie sich diese längerfristig für Personen öffnen kann, die ohne Unterstützung eine Bewerbung an einer Kunsthochschule nicht in Betracht ziehen würden.

    melanie Schamp arbeitet konzentriert an einer Strickmaschine, die Werkstattleiterin steht daneben und erklärt ihr etwas
    Foto: Melanie Schamp bei einer Hospitation in der Strickwerkstatt © Nina Pfannenstiel
    Foto: Anton Suvorov im Gespräch mit Prof. Peter Rösel beim Betrachten seiner Zeichnungen im Sommer
    Foto: Anton Suvorov im Gespräch mit Prof. Peter Rösel beim Betrachten seiner Zeichnungen im Sommer 2023 © Nina Pfannenstiel
    Rückblick 2023

    Im September 2023 war die weißensee kunsthochschule berlin Gastgeberin für das EUCREA FORUM Zukunft ist jetzt, das sich den Möglichkeiten der inklusiven künstlerischen Bildung an Hochschulen gewidmet hat.

    Im Sommersemester 2023 und im Wintersemester 2023/24 haben fünf Gaststudierende über ARTplus an verschiedenen Kursen des Grundlagenstudiums teilgenommen. Zwei weitere Gasthörende arbeiten regelmäßig in künstlerischen Werkstätten der Hochschule. Im Sommersemester 2024 ist eine Fortsetzung der Gasthörerschaften geplant.

    Einblicke in den Werkstatt-Besuch der Künstlerin Melanie Schamp auf Instagram hier


    Darüber hinaus bearbeitet ARTplus Berlin in Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren der weißensee kunsthochschule berlin (z.B. Studierenden, dem Projekt +dimensions, der Kommission für Chancengleichheit) die Themenfelder Barrierefreiheit, Inklusion und Antidiskriminierung:

    Folgende Maßnahmen zum Abbau von Barrieren wurden umgesetzt:

    • Beschaffung weiterer Rampen für den barrierefreien Zugang zur Mensa und zur Terrasse
    • Beantragung und Beschaffung eines taktilen, mobilen und wiederverwendbaren Bodenleitsystems für wechselnde Ausstellungsräume auf Initiative einer Studierendengruppe
    • Beschaffung einer mobilen induktiven Höranlage
    • Guideline für Barrierearme Lehre

    Seit Anfang 2024: Toolbox zu Barrierearmut auf der Hochschulwebseite

    Über den online Helpdesk  bietet die Hochschule ab sofort Antworten auf die gängigen Fragen zur Barrierefreiheit. Neben Infos über die räumliche Zugänglichkeit vor Ort und relevante Ansprechpersonen, umfasst der Helpdesk eine Sammlung von kostenlosen technischen Tools für Studierende mit Behinderung. Weiter finden sich hier unter anderem eine Anleitung zur Nutzung der mobilen Induktionsschleife und Informationen zum ausleihbaren mobilen Bodenleitsystems für z.B. barrierearme Ausstellungsräume. Lehrende erhalten in dieser Toolbox ebenfalls hilfreiche Infos zum sensiblen Umgang mit Bedürfnissen und Tipps zu Schulungen in diesem Bereich. 

    Kapitel der Toolbox zu Barrierearmut

    Die Toolbox bietet den Vorteil, dass Informationen für ein mögliches Studium eigenständig gefunden werden können und nicht durch zusätzliche Kontaktaufnhame erfragt werden müssen. Dies spart behinderten Studierenden und Lehrenden eine menge Organisations- und Zeitaufwand. Darüber hinaus ist es ihnen so möglich, einen umfänglichen Eindruck von der Hochschule zu erhalten, um eine qualifizierte Entscheidung für eine Bewerbung fällen zu können. Und da sich die Toolbox auch auf den Bereich der Lehrenden bezieht wird letztendlich die Gesamtaufmerksamkeit für Inklusion im Hochschulaltag verstärkt.

    Initiiert und erstellt von Susan Päthke, Programmleitung von ARTplus Berlin und Henrike Uthe, Projektmanagement +dimensions unter Einbezug von Sozialhelden e.V.

    Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch

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    Die HfS Ernst Busch hat im Jahr 2023 das Projekt “Inklusion in der Lehre der Theaterkünste“ gefördert durch Mittel der LOTTO STIFTUNG ins Leben gerufen. Das Projekt soll zunächst einen ersten Schritt hin zu einer inklusiven Theaterlehre darstellen. Es versteht sich als Fortbildungsprogramm und beruht auf der Grundidee "teach the teachers". Es richtet sich an Dozierende der HfS Ernst Busch sowie Dozierende der beiden kooperierenden Universitäten UdK Berlin und Filmuniversität Babelsberg sowie weitere Interessierte.

    Mit EUCREA arbeitet die Hochschule aktuell an der Entwicklung und Finanzierung von Maßnahmen, um Studierenden mit unterschiedlichen Behinderungen Zugangsmöglichkeiten zum Studium in verschiedenen Fachbereichen der Hochschule zu ermöglichen. Damit folgt die HfS dem von EUCREA vorgelegten Konzept zur "Inklusiven Hochschule" und strebt an, inklusive Bildung perspektivisch strukturell zu verankern.

    Kontakt ARTplus Berlin

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    Susan Päthke (Koordination ARTplus Berlin)