Artplus

    Künstlerische Qualifizierung für Kreative mit Behinderung

    ARTplus ist die erste umfassende Offensive zur künstlerischen Qualifizierung und Ausbildung von Kreativen mit Behinderung. EUCREA hat mit seinen Partnern, dem kaethe:k Kunsthaus und tanzbar_bremen, das Programm 2021 in den Ländern Niedersachsen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Bremen gestartet. Seit 2023 ist das Land Berlin mit dem Partner weißensee kunsthochschule berlin hinzugekommen.

    Im Rahmen von ARTplus werden einerseits an künstlerischer Bildung interessierte Kreative, denen bisher der Zugang zu Bildung an Hochschulen und Akademien nicht oder nur schwer möglich war, gesucht. Dazu zählen sowohl Menschen mit Körper- und Sinnesbehinderungen als auch mit Lernschwierigkeiten und psychischen Beeinträchtigungen.

    Andererseits werden Hochschulen aus den Bereichen der darstellenden Künste, Tanz, bildende Kunst und Musik, die sich inklusiv entwickeln möchten, gesucht. Gemeinsam mit den Kreativen und den beteiligten Ausbildungshäusern suchen wir nach geeigneten Bildungsformaten und Zugangsmöglichkeiten.

    Mehr Informationen zu unserem Vorgehen

    Portraits der ARTplus-Teilnehmende hier

     

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    Artplus: Warum Jetzt?

    Die zunehmende Forderung nach einem diversen Kulturbetrieb und Inklusion im Arbeitsleben ist ohne qualifizierte Ausbildung nicht denkbar.
    Aber noch immer bilden Kreative mit Behinderungen  in der deutschen Kulturlandschaft eher eine Ausnahme. Auch im Bereich der Kulturvermittlung – von der kulturellen bis zur akademischen Bildung – sind Kunstschaffende mit Behinderungen kaum zu finden.

    Ein entscheidender Grund dafür ist, dass künstlerisch talentierte Menschen mit Behinderungen, die sich außerhalb der Behindertenhilfe beruflich qualifizieren wollen, kaum Angebote hierfür finden. Das bestehende Ausbildungsangebot in Deutschland ziehen viele für sich nicht in Betracht, es fehlt an Kenntnissen zu Zugangsvoraussetzungen und Unterstützungsleistungen. So bleibt den Personen meist nur die Möglichkeit, sich anderen beruflichen Feldern zu widmen oder an künstlerischen Angeboten der Behindertenhilfe im Freizeitbereich teilzunehmen. Doch wenn der künstlerische Weg nur in exkludierenden Strukturen stattfindet, ist eine Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt deutlich erschwert.

    Die künstlerischen Ausbildungsinstitutionen haben häufig wenig Berührungspunkte mit Interessierten mit Behinderung, da es oft gar nicht erst zu einer Bewerbung kommt. Sollte es doch dazu kommen, entstehen viele Fragen, die die Hochschulen alleine oft nicht beantworten oder leisten können. Durch mangelnde Erfahrung sind viele Hochschulen noch immer überfordert mit den möglichen Anforderungen der Inklusion.

    Mehr lesen: Die inklusionsorientierte Hochschule - ein Qualitätsgewinn für alle

    The power of the arts. Transforming Society. Preisträger 2021

    Programmleitung

    Foto von Angela-Müller Giannetti, weiße Frau mit blonden, langen Haaren
    Angela Müller-Giannetti
    ARTplus wird gefördert durch Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Behörde für Kultur und Medien Hamburg, die Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport Bremen, Senatskanzlei Wissenschaft und Forschung Berlin, Software AG Stiftung. In Partnerschaft mit kaethe:k Kunsthaus, tanzbar bremen und weißensee kunsthochschule berlin

    Artplus in einfacher Sprache

    Was ist Artplus?

    ARTplus ist ein Programm von EUCREA.
    Es geht über drei Jahre.
    Mit ARTplus will EUCREA, dass mehr Menschen mit Behinderung bildende Kunst, Musik, Tanz und Schauspiel lernen können.
    An einer Schule, einer Hochschule oder einer Universität.
    ARTplus findet in Hamburg, Berlin, Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen statt.
    Hier sollen Schulen lernen, wie Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen dort mitmachen können.

    Warum ist Artplus wichtig?

    Menschen mit Behinderung wollen Schauspielen, Tanzen, Musik oder bildende Kunst zu ihrem Beruf machen.
    Immer mehr Theater, Museen und Kunstschulen wollen, dass Menschen mit Behinderung dort arbeiten.
    Auch im Film werden Schauspielende mit Behinderung gesucht.

    Aber es gibt wenig Möglichkeiten.
    Oft wird Menschen mit Behinderung dieser Beruf nicht zugetraut.

    Es entstehen viele Fragen:
    Wo kann ich mich mit einer Behinderung ausbilden lassen?
    Wie kann ich mich bewerben?
    Wer hilft mir dabei?
    Und wenn ich wirklich angenommen werde:
    Wer hilft mir beim Lernen?
    Schaffe ich eine Prüfung?
    Wer bezahlt, wenn ich Hilfe brauche oder die Ausbildung Geld kostet?

    Auch die Schulen, Hochschulen haben viele Fragen:
    Wie können Schauspielende ausgebildet werden, die vielleicht einen Rollstuhl nutzen?
    Wie kann eine Malerin oder ein Maler mit Lernschwierigkeiten an einer Prüfung teilnehmen?
    Wie können Musikschaffende mit Sehbehinderung Noten lesen?

    Was macht Eucrea?

    EUCREA sucht Kreative mit Behinderung, die sich ausbilden lassen wollen.
    Oder schon Künstler oder Künstlerin sind und weiter hinzulernen möchten.

    Wir überlegen:
    Welche Schule könnte es sein?
    Ist es gut, erstmal auf Probe teilzunehmen?
    Welche Hilfen werden benötigt?
    Wie kann ein Abschluss erreicht werden?

    EUCREA spricht auch mit der Verwaltung.
    Zum Beispiel mit der Agentur für Arbeit, den Integrationsämtern oder Hauptfürsorgestellen.
    Oder den Politikerinnen und Poltikern.
    Es geht darum, Hilfen und Geld für die Ausbildung von Menschen mit Behinderung zu bekommen.
    Und Assistierende, die helfen.
    Auch beim Lernen.

    EUCREA sammelt Erfahrungen.
    Erfahrungen von Studierenden, Schulen und Behörden.
    Dann schreibt EUCREA alles auf und gibt diese weiter.
    An andere Kreative mit Behinderung.
    Und auch an andere Schulen und die Politik.

    Bei ARTplus mitmachen

    Sie haben eine Sinnesbehinderung, eine körperliche Behinderung, eine psychische Beeinträchtigung oder Lernschwierigkeiten?
    Sie möchten gerne Schauspiel, Tanz, Theater, Musik oder bildende Kunst lernen und zum Beruf machen?